Kasimir Malewitsch
Inhaltsverzeichnis
§1.Kasimir Malewitsch
-Lebensgeschichte
-Seine Werke
§2.Sein Suprematismus
-Definition
-Entwicklung
§3. Schlusswort
§4. Literaturnachweis
1.Kasimir Malewitsch
Lebensgeschichte
Im
zweiten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts war Russland gleichsam ein Treibhaus
moderner Kunstrichtungen. Leider dauerte diese schцpferische Periode nicht
lange. Nach der Verkьndung der Neuen Politik im Jahre 1921 wurde die abstrakte
Malerei sehr streng unterdrьckt. Viele russische Kьnstler wie beispielweise
Wassily Kandinsky, Marc Chagall, Naum Gabo oder Antoine Pevsner verliessen
daraufhin das Land; einige aber beschlossen zu bleiben, darunter auch Kasimir
Malewitsch, der Begrьnder des Suprematismus.
Er
war der Erfinder und bedeutendster Vertreter des von ihm so genannten Suprematismus. Der Name war abgleitet vom lateinischen
"supremus", das Hцchste, das fьr ihn darin bestand, die Lьge der Welt, des Willens und der Vorstellung zu ьberwinden.
Fьr ihn war der Suprematismus die Kunstrichtung der
neuen Gesellschaft, die auf Freiheit und Gleichheit beruhen sollte. Er sprach
in diesem Zusammenhang von der Umwandlung der gegenstдndlichen Wirklichkeit in
die vollstдndige Beseitigung aller Ungleichheiten und Gegensдtze im befreiten
Nichts einer gдnzlich gegenstandslosen Welt.
Suprematismus
(Supremus Nr. 56), 1916
Цl auf Leinwand, 79 x 71 cm
Auf der Rьckseite Aufschrift des Autors:
«Supremus Nr. 56.
K. Malewitsch, Moskau 1916»
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Kasimir
Malewitsch ist am 11. Februar 1878 in Kiew in der Ukraine geboren und gehцrt zweifellos zu den
wegweisenden Kьnstlern des 20. Jahrhunderts, wie zu den bedeutendsten
Vertretern der avantgardistischen Kunst Russlands. 1896 zog er mit der Familie nach
Kursk um Malewitsch begann seine kьnstlerische Ausbildung im Alter von 17
Jahren an der Kunstschule in Kiew. 1900-1905 studierte er an der Schule fьr
Malerei, Plastik und Architektur in Moskau, wo er unter den Einfluss des
Impressionismus geriet.
Einer der Hauptgrьnde
fьr die moderne Kunst in Russland war die Existenz von zwei hervorragenden
Sammlungen zeitgenцssischer franzцsischer und deutscher Malerei, der Sammlung
Scukin und der Sammlung Morosov. Malewitsch war von den Werken der
franzцsischen und deutschen Expressionisten in der Sammlung Skucin stark
beeindruckt. In seinem Schaffen aus den Jahren 1907-1910 sind diese Einflьsse
deutlich spьrbar: Malewitsch verwendete leuchtendete, stark kontrastierende
Farben, die er mit groЯer Freiheit und Kraft auftrug, so dass der Eindruck von
primitiver Stдrke hervorgerufen wurde.
1910 lцste sich
Malewitsch vom Einfluss der Fauves und der „Brьcke“-Maler: Er arbeitete nunmehr
mit weniger leuchtenden Farben und legte grцЯeren Nachdruck auf vereinfachte
Formen, die in der Flдche angeordnet wurden. 1911 gelangte diese Phase zur
vollen Entfaltung in Werken wie „Der Holzfдller“ (Amsterdam), dessen metallisch
wirkender Charakter an Bilder Legers aus etwa derselben Zeit erinnert. Damals
stand Malewitsch in direkter Verbindung mit der Moskauer Avantgarde; 1912 wurde
er aufgefordert, die von Michael Larionov unter dem Namen „Der Eselsschwanz“
veranstaltete Ausstellung zu beschicken. Bereits 1913 schuf er Bilder, die er
„kubofuturistisch“ nannte: Es handelte sich dabei um fast vцllig abstrakte Collagen,
die zum Teil an „Dada“ gemahnen, wie etwa das Werk „Soldat der 1.Division“ (New
York) von 1914. Daraus ergab sich bei einem derart progressiven Kьnstler wie
Malewitsch als folgerichtiger nдchster Schritt die vцllige Abstraktion.
Entscheidend fьr
seine kьnstlerische Selbstfindung war die Mitarbeit an der avantgardistischen
Oper „Sieg und die Sonne“, bei der er das Bьhnenbild und die Kostьme
gestaltete. Als letztes Bьhnenbild erschien das betont antinaturalistische
„Schwarzes Quadrat auf weiЯem Grund“. Malewitsch hatte damit zu einer
gegenstandlosen „konkreten“ Kunst gefunden, die er Suprematismus nannte. Aus
dem Quadrat entwickelte er einen ganzen Formenkatalog. Hцhepunkt dieser
Bildsprache war die Serie „WeiЯe Quadrate auf weiЯem Grund“.
Suprematistische Gemдlde zeigte Malewitsch
jedenfalls erstmals 1915 auf der „Letzten futuristischen Ausstellung 0,10“ in
Petrograd. Dort war auch das berьhmte „Schwarze Quadrat“ zu sehen, von dem er
spдter in seiner Schrift „Die Gegenstandslose Welt“, sagte: „es ist kein Bild,
sondern eher die Erfahrung der reinen Gegenstandslosigkeit“. Der zweite Teil
seines Bauhausbuches beginnt mit den Worten: „Unter Suprematismus verstehe
ich die Suprematie der reinen Empfindung in der Kunst“.
1921 wurde Malewitsch zum Professor an der
Akademie Petrograd ernannt.
1923-1924 entstanden als Ergebnis
verschiedener Vorstudien dreidimensionalen
Modelle der „Architektona“ und „Planiten“.
Architekton Gota, 1923
Gips, Vorwegnahme der Entwicklung New Yorks
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1926 wandte sich Malewitsch wieder der
Malerei zu. Nach 1930 gab es in der Sowjetunion als einzige offizielle
Kunstrichtung den „Sozialistischen Realismus“. Malewitsch versuchte sich auch
in dieser neuen Manier; doch bald schied er aus dem kьnstlerischen Leben der
Sowjetunion gдnzlich aus. 1935 starb er angeblich an Krebs in Leningrad.
Seine Werke
Schwarzes Quadrat
1914/15
Цl auf Leinwand, 105 x 105 cm
Datierung des Autors: 1913
Diese Werk ist eine der Varianten des berьhmten Schwarzen Quadrates des
weltweit bekanntgewordenen Bildes, das Malewitsch in den Jahren 1914-15 malte.
Es wurde zum ersten Mal an der Ausstellung «0.10. Letzte futuristische
Bilderausstellung» im Dezember 1915 gezeigt. Die Datierung auf 1913 lдsst
vermuten, dass ihm damals der Gedanke dazu kam. Das Schwarze Quadrat, vom
Kьnstler «nackte Ikone meiner Zeit» genannt, bildete gewissermaЯen die
Quintessenz einer langen und angespannten Entwicklungsphase im malerischen
Schaffen Malewitschs. Nach dem stufenweisen Durchlaufen aller Stadien
geometrischer Darstellung fand er im Schwarzen Quadrat die «reine» Form (oder,
wie er sie definierte, die «Nullform»), eine Art Absolutes, das, nach seinen
eigenen Worten, «von keinerlei Schцnheitsidealen, Erlebnissen oder Stimmungen
abhдngt».
Schwarzer Kreis
Цl auf Leinwand, 105 x 105 cm
Die Zeitgenossen von Malewitsch wiesen цfters darauf hin, dass man selbst ein
Suprematist sein mьsse, um die suprematistische Malerei ganz und gar zu
verstehen. AuЯerhalb eines definierten kьnstlerischen Kontextes, auЯerhalb der
ideologischen Begrьndungen, die das Entstehen und die Entwicklung des
Suprematismus begleiten, entbehre ein suprematistisches Werk jeglicher
Sinngebung. Die Anhдnger Malewitschs hingegen empfanden jedes seiner Bilder als
unabdingbaren Bestandteil einer ununterbrochenen schцpferischen Arbeit, die der
Kьnstler selbst als «schweigende, dynamische Gestaltung einer neuen Welt»
bezeichnete. Dabei schloss der Suprematismus als System, das auf absolute
Objektivitдt Anspruch erhob, eine individuelle Auslegung des einen oder andern
Motivs nicht aus. So sah ein Kunstkritiker - ganz im Widerspruch zur
Interpretation des Autors - in Malewitschs Quadrat der zwanziger Jahre Formen
«menschlicher Initiative» und im Kreis eine «passive Form der Natur».
Schwarzes Kreuz
Цl auf Leinwand, 105 x 106 cm
Jede der «reinen» Formen, die Malewitsch in den Jahren 1914-15 und spдter
ausarbeitete, sollte nach seiner Vorstellung Ausdruck einer kompletten
«Weltformel» sein. Seine Hinwendung zu den дltesten, semantisch bestдndigsten
Motiven des Kreises und des Kreuzes ist daher kein Zufall. Zur Form des Kreuzes
kehrte Malewitsch noch цfters zurьck, auch in seinen spдteren figurativen
Kompositionen. Doch ist besonders im Schwarzen Kreuz das Prinzip des
Symbolischen und Unpersцnlichen in hцchstem Grade spьrbar.
2.Suprematismus
Definition
Suprematismus
ist ein Kunststil, der in den Jahren 1912/1913 vom russischen Kьnstler Kasimir Malewitsch
geprдgt wurde.
Malewitsch suchte
einen alternativen Begriff fьr ein Kunstideal, das nicht vergegenstдndlicht.
Etwas, was dem Begriff "Gott" in der Religion, dem Prinzip der
"gegenstдndlich-technischen Vollkommenheit" in der Wissenschaft oder der "Schцnheit" in
der akademischen Kunst entsprach. Diese Ideale erzeugen Ziele und Methoden. Diese zu erreichen, setzt im
Menschen die Auseinandersetzung mit seiner Umwelt in Gang. Doch aufgrund der
unvereinbaren Unterschiedlichkeit der drei Richtungen Religion, Kunst und
Wissenschaft beginnt der Mensch seine Umwelt auch unterschiedlich zu begreifen,
d. h. je nach der eingeschlagenen Richtung zu klassifizieren, zu vergegenstдndlichen. Da
aber derselbe Gegenstand von den drei Sichtweisen auf drei verschiedene Weisen
beschrieben werden kann, sei nach Malewitsch bewiesen, dass dieser Gegenstand
eine eigene, vom Menschen unabhдngige Seinsgrundlage besitze, deren Wesen vom
Menschen bisher noch nicht vollstдndig erfasst wurde.
Das hцchste Prinzip,
das Malewitsch formulierte, ist deshalb das, was alle drei Erkenntnisrichtungen
gemeinsam haben. Jedes ihrer Ideale ist absolut gesehen ungegenstдndlich, so
dass deren gemeinsamer Nenner, die Gegenstandslosigkeit, fьr Malewitsch
das Hцchste ist - Suprematismus. Den Begriff leitete er (ьber die
Vermittlerrolle, welche die franzцsische und polnische Sprache spielte) von dem
lateinischen Wort suprematia (Ьberlegenheit, Herrschaft oder
Oberhoheit) ab.
Initialwerk dieser
Richtung war das Bild „Schwarzes Quadrat“ von
Malewitsch. Er malte nicht expressiv wie Kandinsky, sondern konstruiert seine
sachlichen Quadrate und Rechtecke. Die gegenstandslose Freiheit, die er
anstrebt, sollte nicht chaotisch sein, wie die der Futuristen, sondern sie folgte einer
formal-energetischen Цkonomie, die organisierte Strukturen hervorbringt. Seine
Bilder sind Modelle einer
Wirklichkeit, die, obwohl sie mit den herkцmmlichen Mitteln nicht erfasst
werden kann, dennoch existiert. Es sollen jedoch nicht nur neue Erkenntnismцglichkeiten geschaffen werden. Da
die alten Formsprache und Begriffe das alte Weltbild und damit auch das Handeln des
Menschen bestimmt haben, ist die neue Kunst genauso in der Lage, ьber die
Schaffung eines neuen Weltbildes auch die menschliche Gesellschaft zu erneuern.
Malewitsch lehrte den
Suprematismus an einer Kunstschule in Witebsk (bei Minsk WeiЯrussland, zeitgleich mit Marc Chagall).
Zu diesem
suprematistischen Zentrum gehцrten weiter: El Lissitzky, Warwara Stepanova,
Nathan Altman usw.
Der Stil erstreckte
sich auf alle Bereiche der , wie Malerei, , Typographie, Architektur , Plakatkunst und Design
(Mцbel, Geschirr).
Entwicklung
Zusammenfassend lдsst sich in die
Entwicklung des Suprematismus in fьnf Stadien aufgliedern:
1. Frьhwerke mit
einigen relativ einfachen Formelementen
3. „Kreuz“-Bilder und
„WeiЯ auf WeiЯ“-Gemдlde
4. Rдumliche
Gestaltung zu „Architektona“ und „Platinen“
5. Rьckkehr zu den
komplexen suprematistischen Bildern aus der Mitte der 20er Jahre.
Die Werke von
Suprematismus wirken manchmal zweidimensional, aber hдufiger stellt sich durch
ьbereinandergreifende Formen und Farbabstufungen ein Gefьhl von
Grenzenlosigkeit ein. Eines der wesentlichen Merkmale des Suprematismus ist
Dynamik, die dadurch erreicht wird, dass die Einzellformel auf Diagonalen
ausgerichtet werden: Splitter und Keilformen fliegen gleichsam durch den Raum –
ihre Bewegung wird fьr einen Augenblick auf der Leinwand festgehalten – und
gleichzeitig deuten sie eine Weiterbewegung jenseits der Bildgrenzen an.
Suprematismus, 1920
Aquarell auf Papier,
23 x 15.5 cm
Suprematismus, 1920
Gouache auf Papier,
29.5 x 22.5 cm
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Dynamische Komposition. Suprematismus.
Gelb und Schwarz, 1916
Цl auf Leinwand,
79.5 x 70.5 cm
Auf der Rьckseite Aufschrift des Autors: «Sup. Nr. 58 [durchgestrichen],
K.M. 182
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Der „WeiЯ auf
WeiЯ“-Serie ging die Reihe der „Kreuz“-Bilder voraus, bei denen Malewitsch eine
Vielfalt von Effekten erzielte. Diese beiden Bildergruppen stellen seine
grцЯten Leistungen dar. Trotz ihrer Einfachheit oder vielleicht gerade
deswegen gehцren sie zu seinen schцnsten und faszinierten Werken.
Schlusswort
Mich interessiert dieser Kьnstler sehr denn
ich habe schon mal was von Kasimir Malewitsch gehцrt und seine Arbeit gefiel
mir sofort dadurch dass er Russe ist fьhle ich mich sehr verbunden zu ihm .
Seine Werke sind aufregend und machen mich nachdenklich. Dadurch dass er in
diesem Jahrhundert gelebt hatte sind seine Gemдlde moderner und dass ist fьr
mich viel schцner . Ich wollte dadurch auch anderen einmal einen Russischen
Kьnstler vorstellen .
Literaturnachweis
- Die Sammlung Ludwig
Russische Avantgarde im 20.Jahrhundert.
Prestel. 16.10.1994, S.151
- Hahl-Koch, Jelena
Kandinsky. Verlag Gerd Hatje. Stuttgart
1993, S.54
- Bazin, German und Horst Gerson
Kindlers Malerei Lexikon. Verlag Zьrich.
1967
-Aus dem Internet